Fallstudien / Photovoltaik

Sunscreen

Sunscreen, ein Photovoltaikportfolio mit 112 MW in Italien und der Slowakei.

Projektübersicht

Investitionsjahr: 2018 und 2019
Beteiligung: 49%
Technik: Polykristalline Photovoltaikanlagen in Dach- und Bodenmontage
Industriepartner: ContourGlobal

Sunscreen ist ein Portfolio aus dach- und bodeninstallierten Photovoltaiksolaranlagen in Italien und der Slowakei mit einer installierten Gesamtkapazität von rund 112 MW. Das geografisch vielseitige Portfolio hat dazu beigetragen, dem wachstumsstarken Solarenergiemarkt in Italien und der Slowakei Schub zu verleihen. In Italien sind die PV-Anlagen über das Land verteilt, während sie sich in der Slowakei vor allem in den südlichen Regionen befinden, wo die Sonneneinstrahlung ähnlich stark ist wie in Norditalien.

Sunscreen ist eine gute Ergänzung zum europäischen Energieinfrastrukturportfolio von EIP. Wir arbeiten mit ContourGlobal zusammen, einem unabhängigen Stromproduzenten mit Hauptsitz in New York und Wien. Das Unternehmen betreibt auf erneuerbaren Energieträgern basierende und thermische Stromerzeugungsanlagen auf der ganzen Welt.

ContourGlobal profitiert von seiner erprobten Fähigkeit, die Betriebseffizienz der erworbenen Anlagen zu verbessern, indem ein gut strukturierter Integrationsplan befolgt wird. Die lange Liste der bereits erfolgreich durchgeführter Projekte von Sunscreen zeigt die Verlässlichkeit des Teams. Auch ist durch die Partnerschaft mit ContourGlobal eine langfristige strategische Beziehung entstanden, die seither zu einer weiteren Zusammenarbeit, beispielsweise bei Mirror, geführt hat.

Sunscreen Film

Förderung der Energiewende und Dezentralisierung der Produktion

Photovoltaik-Solarstrom ist, vor allem in Italien, von fundamentaler Bedeutung für die Umstellung auf erneuerbare Energieträger und für die Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Italien, das punkto installierter Photovoltaikkapazität weltweit zu den Spitzenländern zählt, ist führend im Vorantreiben der Energiewende im Rahmen der Klimaziele der EU.

Ein Hauptargument, das für solare PV-Anlagen spricht, sind die flexiblen Installationsmöglichkeiten. Die Technik lässt sich praktisch überall anbringen, auf Feldern ebenso wie auf Dächern. Einige der Dachflächenanlagen von Sunscreen befinden sich auf Geschäfts- und Fabrikgebäuden, wo die Mieter die produzierte Energie direkt nutzen können. Das ergibt eine Wertschöpfung an der Quelle und stellt sicher, dass die Energieerzeugung auch der lokalen Gemeinde direkt zugutekommt. Gleichzeitig werden dadurch die herkömmlichen mit der Produktion verbundenen Kosten, beispielsweise für die Übertragung, reduziert.

Vorteile von polykristallinen Panelen

Es kommen primär zwei Arten von Photovoltaiktechnologien zum Einsatz: die polykristalline und die monokristalline. Fast alle PV-Anlagen im Sunscreen-Portfolio sind mit polykristallinen Panels ausgestattet. Diese bestehen aus fragmentierten Siliziumzellen, die zusammengeschmolzen wurden, was ihnen ihre bläuliche Farbe verleiht. Polykristalline Panels verursachen im Vergleich zu monokristallinen weniger Abfall während des Herstellungsprozesses, da sie aus Fragmenten statt aus einzelnen Siliziumzellen bestehen.

Siliziumschichten werden zur Energieumwandlung verwendet

Die Panels selber setzen sich aus mehreren Schichten zusammen: Im Inneren eines Panels befinden sich eine positiv und eine negativ geladene Siliziumschicht, umgeben von einer leitungsfähigen Schicht. Das Panel produziert Elektronen durch die Reaktion, die stattfindet, wenn Photonen, d. h. Lichtpartikel, auf die beiden unterschiedlich geladenen Siliziumschichten treffen. Bevor die Elektrizität ins Netz eingespeist werden kann, durchläuft sie einen Solarwechselrichter, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.

Die Sunscreen-Standorte profitieren von regulierten Einspeisetarifen

Die meisten Standorte solarer Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im Rahmen von Sunscreen profitieren dank ihrer Inbetriebnahme in der Zeit zwischen 2007 und 2013 von attraktiven Einspeisetarifen. Damals waren die regulatorischen Rahmenbedingungen für Solarprojekte in Italien wie auch der Slowakei besonders günstig. Die erneuerbaren Energieträger erlebten damals einen starken Aufschwung, der sich seither jedoch im Zuge strengerer Vorschriften für den Solarenergiesektor abgeschwächt hat.

In der Slowakei wird der Strom aus erneuerbaren Energieträgern vor allem durch einen fixen Einspeisetarif unterstützt, der 15 Jahre lang gilt; hinzu kommen Steuerbefreiungen und Subventionen. Anlagen für erneuerbare Energien geniessen vorteilhafte Anschluss- und Abwicklungsbedingungen. Allerdings wurde das grosszügige Förderprogramm später für neue Anlagen eingeschränkt, da es zu einer überwältigend schnellen Entwicklung grosser PV-Anlagen kam. Die Sunscreen-Anlagen stammen noch aus der Zeit vor dieser Änderung und sind deshalb davon nicht betroffen.

Die ähnlich vorteilhaften italienischen Einspeisetarifbestimmungen, die für 20 Jahre galten, wurden 2014 geändert. Die Regierung strukturierte das Tarifsystem damals um, um die besonders hohen Anreizzahlungen zu reduzieren. Aus diesem Grund müssen Anleger, die von italienischen PV-Anlagen gemäss dem Einspeisetarifsystem profitieren wollen, netzgekoppelte Anlagen erwerben, die vor der Änderung der Bestimmungen in Betrieb genommen wurden.

Sunscreen ist eine grossartige Möglichkeit, um den fragmentierten italienischen Solarmarkt zu konsolidieren, und bietet eine effiziente Kostenstruktur für ein grösseres Portfolio.