Schweizer Personalvorsorge: Anlagen in Energieinfrastruktur als historische Investitionsmöglichkeit nutzen

Schweizer Personalvorsorge: Anlagen in Energieinfrastruktur als historische Investitionsmöglichkeit nutzen
Dieser Artikel wurde ursprünglich in der April-Ausgabe 2023 der Schweizer Personalvorsorge veröffentlicht.

Die Energiekrise ist nicht nur in der Schweiz sondern auch global ein grosses Thema. Beat Goetz, Global Head Client Solutions bei Energy Infrastructure Partners (EIP), erklärt, weshalb sich Investitionen in Energieinfrastruktur lohnen.

 

Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit ist derzeit in aller Munde und hat hohe Priorität. Was bedeutet dies für Pensionskassen?

Beat Goetz: Pensionskassen sind die wesentliche Säule der Altersvorsorge und stellen für die überwiegende Mehrheit der aktuellen und künftigen Rentnerinnen und Rentner die wichtigste Einnahmequelle dar. Aufgrund dieser Langfristigkeit ihrer Verpflichtungen haben Pensionskassen auch einen sehr langen Anlagehorizont, welcher im Grundsatz mit der Langlebigkeit von Energieinfrastrukturanlagen übereinstimmt. Der ganzheitliche Um- und Ausbau des Energiesektors mit weniger CO2-Emissionen bei gleichzeitiger Sicherstellung der Energieversorgungs-Sicherheit ist eine grosse Herausforderung. Die derzeitige Energiekrise hat ihren Ursprung nicht nur im Ukraine-Krieg, sondern liegt auch an den versäumten Investitionen in den letzten Jahrzehnten. Dies resultiert heute in einem enormen Investitionsbedarf und bietet institutionellen Anlegern aktuell die Chance, mit langfristigen Investitionen in Energieinfrastruktur einen Beitrag zur Energieversorgungs-Sicherheit zu leisten und gleichzeitig stabile, teilweise regulierte und inflationsgeschützte Renditen zu erwirtschaften. Allein in der Schweiz rechnet das Bundesamt für Energie bis 2050 mit einem Investitionsbedarf von mindestens 1,5 Billionen Franken. Das ist doppelt so viel wie das Schweizer Bruttoinlandprodukt für 2022. Der globale Bedarf an Investitionen in den ganzheitlichen Um- und Ausbau des Energiesektors liegt um ein vielfaches höher.

Sie sprechen den Inflationsschutz an. Die steigende Inflation und die damit verbundenen Massnahmen der Zentralbanken setzen die Märkte unter Druck. Wie verhält sich Energieinfrastruktur in diesem Umfeld?

Beat Goetz: Dank ihrer makroökonomischen Bedeutung sind Investitionen in Energieinfrastruktur tendenziell robuster gegenüber Konjunkturabschwächungen und daher Marktschwankungen weniger stark ausgesetzt als andere Anlageklassen. Als Rückgrat moderner Volkswirtschaften ist Energieinfrastruktur systemrelevant und verfügt deshalb über eine erhöhte Resilienz in Krisen. Diese herausragenden Eigenschaften können wir am Beispiel der Corona-Pandemie und auch der aktuellen Energiekrise bei unseren bisher getätigten Investitionen sehr gut beobachten. Zudem sind die Erträge aus Energieinfrastruktur oftmals über langfristige Verträge oder Regulierungsregimes gesichert und teilweise direkt oder indirekt an die Inflationsentwicklung gekoppelt. Dies führt für Investoren in der Regel zu regelmässigen, stabilen realen Renditen mit guter Vorhersehbarkeit.

Energieinfrastruktur ist eine komplexe Anlageklasse, die erhebliche Investitionssummen erfordert. Wie können institutionelle Investoren an diesem Megatrend ohne Klumpenrisiken partizipieren?

Beat Goetz: Angesichts des enormen Investitionsbedarfs für den Umbau und die Erneuerung der Energieinfrastruktur haben wir gemeinsam mit der Credit Suisse Anlagestiftung eine globale Anlagelösung entwickelt. Geografisch liegt der Schwerpunkt auf Europa und auf OECD-Ländern mit einem entsprechend hohen ESG-Rating. Der Fokus liegt dabei auf den Subsektoren erneuerbare Energien, Energieübertragung und -verteilung sowie auf Systemflexibilität und Energiespeicherung. Diese 4 Subsektoren sind untereinander wenig korreliert und weisen auch eine tiefe Korrelation zu anderen Infrastruktursektoren sowie zu anderen Anlageklassen auf. So erhalten Investoren Zugang zu einem geografisch und technologisch breit diversifizierten Anlageuniversum. Denn Diversifikation muss auch in dieser Anlageklasse verlangt werden. Aufgrund der Komplexität von Infrastrukturanlagen empfiehlt sich grundsätzlich die Zusammenarbeit mit Sektorspezialisten, die ausschliesslich auf den Energiemarkt fokussiert sind.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Investitionen in Energieinfrastruktur?

Beat Goetz: Die ökologische und gesellschaftliche Verantwortung ist ein Schlüsselfaktor für erfolgreiche Investitionen in Energieinfrastruktur. Zusammen mit unseren Investoren leisten wir einen Beitrag zum ganzheitlichen Um- und Ausbau des Energiesektors. Dabei können institutionelle Investoren eine wichtige Rolle übernehmen, indem sie einen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, zur Altersvorsorge der Bevölkerung und zur Energieversorgungssicherheit sowie zu einer Zukunft mit weniger CO2-Emissionen leisten. Die Wirkung ist greifbar: Die im Auftrag unserer Kunden getätigten Investitionen werden in den nächsten 25 Jahren genug erneuerbare Energie produzieren, um 1,5 Mio. Haushalte mit Strom zu versorgen. Zudem ist Energieinfrastruktur ein breit diversifizierter und widerstandsfähiger Sektor, der eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, Technologien und geografischen Regionen mit unterschiedlichen Regulierungssystemen umfasst. Dennoch ist diesen Anlagen eines gemeinsam: ihre entscheidende Rolle in der heutigen und zukünftigen Wirtschaft und Gesellschaft, heute mehr denn je.

 

Beat Goetz ist Global Head Client Solutions bei Energy Infrastructure Partners (EIP). Das Unternehmen ist ein Schweizer Verwalter von Kollektivvermögen mit einem verwalteten Vermögen von über CHF 5 Mrd., das sich auf langfristige Direktinvestitionen in hochwertige, erneuerbare und systemkritische Energieinfrastrukturanlagen spezialisiert hat.

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